Vom Mittelalter bis zur Neuzeit

Vorwort

Auch wenn die Broschüre von 2018 der Geschichtswerkstatt Buchheim kein Vorwort hat, möchte ich einige Anmerkungen anführen.

Hier werden die Seiten veröffentlicht, die ich bearbeitet habe. Hierdruch soll auch die Möglichkeit gegeben werden, wenn keine Druckausgaben mehr vorhanden sind , die Texte zu lesen.

Außerdem ist vorgesehen, wenn auf Grund neuerer Erkenntnisse Texte geändert werden müssen, die Änderungen auch vorzunehmen. Dies wird dann im Text mit [eckigen Klammen] vermerkt.

 

Inhaltsverzeichnis        


1.   Ein ziemlich altes Dorf                                                         

2.   Die alte Pfarrkirche                                                               

3.   Buchheim um 1844                                                                         

4.   Wie Buchheim allmählich größer wurde                                         

5.   Ein Jahrhundert des Wachstums                                                      

6.   ACLA – Werke                                                                               

7.   Sankt Mauritius                                                                               

8.   Sankt Theresia                                                                                

9.   Kreuzkirche                                                                                     

10. Neuapostolische Kirche                                                                  

11. Schulwesen                                            (G.T. / G. P.)                  

12. Haus Herl mit Mühle und Kapelle                                                  

13. Befestigungen und Grünanlagen                                                    

14. Bäume                                                                                             

15. Einige Straßen und Wege                       (G. P.)                                        

16. Anfänge der Schienenwege                    (G. P.)                                      

Impressum                                                                                           

 

 

Es folgen die Abschnitte

 

- Schulen

 

- Straßen und Wege (Auswahl) 

 

- Anfänge der Schienenwege

 

 

Schulen   (Auszug aus der Broschüre „Buchheim - Vom Mittelalter bis zur Neuzeit)

 

 

 

Im „Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von 1901 – 1906 (7)“ wird unter
IV. Finanzwesen, 2. Vermögen für die katholische Bezirksschule II in Buchheim ein Wert von M 273.500 angegeben.

 

Die beim Erweiterungsbau der katholischen Volksschule errichtete Badeanstalt erfreute sich einer recht regen Benutzung, die jedoch allerdings nachließ, als im Winter der Baderaum nicht richtig warm wurde. Als Verbesserung wurde u. a. eine niedrigere Zwischendecke eingezogen. „Laut gewordenen Wünschen entsprechend, wurde auch eine Badewanne aufgestellt.“

Abb.:Blick auf die St. Mauritiuskirche, Volksschule und Sporthalle vor dem
zweiten Weltkrieg. 

 

 
An den evangelischen Volksschulen (I. Regentenstraße, II. Steinstraße, heute Laufenbergstraße) bestanden bereits wegen kleiner Zahl der Schüler gemischte Klassen, während an den  katholischen Volksschulen nach Geschlechtern getrennt wurde.   
Die beiden unteren Klassen wurden von Lehrerinnen unterrichtet, die weiteren Klassen von Lehrern. 1903 beschloss die Schulkommission, dass auch die dritte Klasse von Lehrerinnen betreut wird. Durch Neueinstellungen von Lehrerinnen wurde dies bis Ostern 1906 erreicht.

 

Im „Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von 1906 – 1911“ steht unter VII. Unterrichts- und Erziehungswesen,
 1. Volksschulwesen: „An den evangelischen Schulen bestanden bekanntlich nur gemischte Klassen. Da die schultechnischen Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung dieser Klassen mit jedem Jahre größer wurden, so mußte nach Beginn des Schuljahres 1909 eine Trennung nach Geschlechtern vorgenommen werden.“ Damit den Schulkindern mehr Möglichkeiten zur Pflege der Reinlichkeit gegeben werden kann, wird neben den bestehenden Brausebädern (u. a. an der Buchheimer Volksschule) ein weiteres Brausebad gebaut.
An der Volksschule Buchheim wurden zwischen 1906 und 1909 über 1.000 Schulkinder unterrichtet. Bedingt durch die Eröffnung der achten katholischen Volksschule 1910 sank die Zahl der Schulkinder auf 907. 
In dem Berichtszeitraum wurden an der katholischen Volksschule von einer Lehrkraft ca. 60 Schulkinder unterrichtet. Auch die Kinder aus dem katholischen Waisenhaus an der Friedensstraße (heute  Elisabeth – Breuer – Straße) gingen in Buchheim zur Schule.

 

Aus „100 Jahre Buchheimer Schule“: „Aber dann schon kam der erste Weltkrieg, und der größte Teil der Schule und auch die Turnhalle wurden zeitweilig mit Soldaten belegt.“ Die einquartierten Soldaten waren vermutlich Soldaten, die vom Reichsinneren an die Westfront verlegt wurden. Weiter es heißt es in der Schulchronik: „Im Jahr 1916 wurden verschiedene Mülheimer Schulen wegen Kohlenmangels zusammengelegt.“ Kinder von der Holweider Straße in Mülheim kamen in die Räume der Buchheimer Schule. Von Februar bis März 1917 wurden alle Kölner Schulen wegen Kohlenmangels geschlossen. Anfang 1918 wurden Übungen durchgeführt, wie sich die Schulkinder bei Fliegerangriffen zu verhalten haben. Im Herbst 1918 wurde die Buchheimer Schule wegen einer Grippeepidemie geschlossen. Im Dezember 1918 ist die Schule für zwei Tage von britischen Soldaten beschlagnahmt, und anschließend kamen neuseeländische Truppen. Nach Abzug der Besatzungssoldaten konnte wieder ein geordneter Schulbetrieb durchgeführt werden.

 

Im Deutschen Reich wurden 1919, nach der neuen Verfassung, auch die Volksschulen neuausgerichtet, sie wurden für alle Kinder des Volkes (soziale Koedukation) eingerichtet, nach dem Leitbild „Bildung für alle“.
Während der NS – Zeit wurden viele Verbesserungen rückgängig gemacht und der Ideologie angepasst.  

 

Während des zweiten Weltkrieges kam es immer wieder zu Luftangriffen.
Aus „Uns Schull hät Gebootsdag. – 100 Jahre Buchheimer Schule“: „Auch in diesen Jahren, besonders als die Luftangriffe sich immer mehr verstärkten, war bald von einem geregelten Unterricht nicht mehr die Rede. Die Schule wurde mehr und mehr für die gesamte Bevölkerung zum Luftschutzraum, bis sie bei dem Angriff auf Mülheim am 28.Oktober 1944 durch Bomben getroffen, im größten Teil ihrer Bausubstanz zerstört wurde.“

Abb.  Die alte Volksschule

Anfang der 1950er Jahre

 

Am 2.11.1945 konnte wieder ein behelfsmäßiger Unterricht abgehalten werden. Dieser fand für etwa 30 Schulkinder im Saal des Jugendheimes statt.
Nach Abzug der Besatzungssoldaten kehrte wieder ein geordneter Schulbetrieb ein.

Von 1945 bis 1953 besuchte Rolf Wolfshohl die Buchheimer Schule. Der seit 1958 zur Weltspitzenklasse der Radprofis zählte (u. a. drei Welt- und vierzehn deutsche Meistertitel) [Seine erste Trainingsrunde drehte er auf der Merheimer Heide.] 

 

Am Platz des Schulgebäudes von 1895 wurde von 1951 – 1953 ein Neubau mit Aula und Kindergarten errichtet. Die Stadtverordnete Frau Elisabeth Schäfer hat sich sehr dafür eingesetzt.

 

1956 wurde neben der katholischen Volksschule auch die evangelische Volksschule in dem Gebäude untergebracht.