Vorwort
Auch wenn die Broschüre von 2018 der Geschichtswerkstatt Buchheim kein Vorwort hat, möchte ich einige Anmerkungen anführen.
Hier werden die Seiten veröffentlicht, die ich bearbeitet habe. Hierdruch soll auch die Möglichkeit gegeben werden, wenn keine Druckausgaben mehr vorhanden sind , die Texte zu lesen.
Außerdem ist vorgesehen, wenn auf Grund neuerer Erkenntnisse Texte geändert werden müssen, die Änderungen auch vorzunehmen. Dies wird dann im Text mit [eckigen Klammen] vermerkt.
Es folgen die Abschnitte
- Schulen
- Straßen und Wege (Auswahl)
- Anfänge der Schienenwege
Schulen (Auszug aus der Broschüre „Buchheim - Vom Mittelalter bis zur Neuzeit)
Im „Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von
1901 – 1906 (7)“ wird unter
IV. Finanzwesen, 2. Vermögen für die katholische Bezirksschule II in Buchheim ein Wert von M 273.500 angegeben.
Die beim Erweiterungsbau der katholischen Volksschule errichtete Badeanstalt erfreute sich einer recht regen Benutzung, die jedoch allerdings nachließ, als im Winter der Baderaum nicht richtig warm wurde. Als Verbesserung wurde u. a. eine niedrigere Zwischendecke eingezogen. „Laut gewordenen Wünschen entsprechend, wurde auch eine Badewanne aufgestellt.“
An den evangelischen Volksschulen (I. Regentenstraße, II. Steinstraße, heute Laufenbergstraße) bestanden bereits wegen kleiner Zahl der Schüler gemischte Klassen, während an den katholischen Volksschulen nach Geschlechtern getrennt wurde.
Die beiden unteren Klassen wurden von Lehrerinnen unterrichtet, die weiteren Klassen von Lehrern. 1903 beschloss die Schulkommission, dass auch die dritte Klasse von Lehrerinnen betreut wird.
Durch Neueinstellungen von Lehrerinnen wurde dies bis Ostern 1906 erreicht.
Im „Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Stadt Mülheim am Rhein von
1906 – 1911“ steht unter VII. Unterrichts- und Erziehungswesen,
1. Volksschulwesen: „An den evangelischen Schulen bestanden bekanntlich nur gemischte Klassen. Da die schultechnischen Schwierigkeiten bei der
Aufrechterhaltung dieser Klassen mit jedem Jahre größer wurden, so mußte nach Beginn des Schuljahres 1909 eine Trennung nach Geschlechtern vorgenommen werden.“ Damit den Schulkindern mehr
Möglichkeiten zur Pflege der Reinlichkeit gegeben werden kann, wird neben den bestehenden Brausebädern (u. a. an der Buchheimer Volksschule) ein weiteres Brausebad gebaut.
An der Volksschule Buchheim wurden zwischen 1906 und 1909 über 1.000 Schulkinder unterrichtet. Bedingt durch die Eröffnung der achten katholischen Volksschule 1910 sank die Zahl der Schulkinder
auf 907.
In dem Berichtszeitraum wurden an der katholischen Volksschule von einer Lehrkraft ca. 60
Schulkinder unterrichtet. Auch die Kinder aus dem katholischen Waisenhaus an der Friedensstraße (heute Elisabeth – Breuer – Straße) gingen in
Buchheim zur Schule.
Aus „100 Jahre Buchheimer Schule“: „Aber dann schon kam der erste Weltkrieg, und der größte Teil der Schule und auch die Turnhalle wurden zeitweilig mit Soldaten belegt.“ Die einquartierten Soldaten waren vermutlich Soldaten, die vom Reichsinneren an die Westfront verlegt wurden. Weiter es heißt es in der Schulchronik: „Im Jahr 1916 wurden verschiedene Mülheimer Schulen wegen Kohlenmangels zusammengelegt.“ Kinder von der Holweider Straße in Mülheim kamen in die Räume der Buchheimer Schule. Von Februar bis März 1917 wurden alle Kölner Schulen wegen Kohlenmangels geschlossen. Anfang 1918 wurden Übungen durchgeführt, wie sich die Schulkinder bei Fliegerangriffen zu verhalten haben. Im Herbst 1918 wurde die Buchheimer Schule wegen einer Grippeepidemie geschlossen. Im Dezember 1918 ist die Schule für zwei Tage von britischen Soldaten beschlagnahmt, und anschließend kamen neuseeländische Truppen. Nach Abzug der Besatzungssoldaten konnte wieder ein geordneter Schulbetrieb durchgeführt werden.
Im Deutschen Reich wurden 1919, nach der neuen Verfassung, auch die Volksschulen neuausgerichtet, sie
wurden für alle Kinder des Volkes (soziale Koedukation) eingerichtet, nach dem Leitbild „Bildung für alle“.
Während der NS – Zeit wurden viele Verbesserungen rückgängig gemacht und der Ideologie angepasst.
Während des zweiten Weltkrieges kam es immer wieder zu Luftangriffen.
Aus „Uns Schull hät Gebootsdag. – 100 Jahre Buchheimer Schule“: „Auch in diesen Jahren, besonders als die Luftangriffe sich immer mehr verstärkten, war bald von einem geregelten Unterricht nicht
mehr die Rede. Die Schule wurde mehr und mehr für die gesamte Bevölkerung zum Luftschutzraum, bis sie bei dem Angriff auf Mülheim am 28.Oktober 1944 durch Bomben getroffen, im größten Teil ihrer
Bausubstanz zerstört wurde.“
Am 2.11.1945 konnte wieder ein behelfsmäßiger Unterricht abgehalten werden. Dieser fand für etwa 30 Schulkinder im Saal des Jugendheimes statt.
Nach Abzug der Besatzungssoldaten kehrte wieder ein geordneter Schulbetrieb ein.
Von 1945 bis 1953 besuchte Rolf Wolfshohl die Buchheimer Schule. Der seit 1958 zur Weltspitzenklasse der Radprofis zählte (u. a. drei Welt- und vierzehn deutsche Meistertitel)
Am Platz des Schulgebäudes von 1895 wurde von 1951 – 1953 ein Neubau mit Aula und Kindergarten errichtet. Die Stadtverordnete Frau Elisabeth Schäfer hat sich sehr dafür eingesetzt.
1956 wurde neben der katholischen Volksschule auch die evangelische Volksschule in dem Gebäude untergebracht.
Der evangelische Pfarrbezirk Buchheim wurde 1959 aus dem Pfarrbezirk Mülheim – Süd ausgegliedert und feierte seine Gottesdienste von 1959 bis 1962 in der Aula des Schulgebäudes Alte Wipperfürther Straße 49.
In den Nachkriegsjahren zogen viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus dem Osten in die vielen Neubauten in Buchheim und die Zahl der Schulkinder stieg enorm.
Deswegen musste zu Beginn der 1960er Jahre Schulcontainer auf dem Schulhof aufgebaut werden.
Im Jahr 1962 zog die evangelische Volksschule in das Gebäude Alte Wipperfürther Straße 215 (heute Wuppertaler Straße 17 / Dellbrücker Straße). Seitdem wurden auch die evangelischen Gottesdienste in der Aula der neuen Schule gefeiert. Näheres hierzu im Kapitel „Kreuzkirche“.
Am 1. April 1963 wurde die katholische Volksschule „An Sankt Theresia“ ausgegliedert. Der Unterricht fand erst im Schulgebäude an der Alten Wipperfürther Straße 215 statt und viele Schulkinder von der Alten Wipperfürther Straße 49 gingen jetzt zu dieser Schule. Das neue Gebäude „An Sankt Theresia“ wurde erst am 2. 11. 1965 eingeweiht.
Ein großer Umbruch entstand Ende der 1960er Jahre. Das Ende des Schuljahres wurde von den Oster- auf die Sommerferien verlegt, an den Volksschulen wurden die Pflichtschuljahre von acht auf neun erhöht und viele Konfessionsschulen wurden zu Gemeinschaftsschulen. Die Volksschulen wurden in Grund- und Hauptschulen geteilt. In den Schulgebäuden an der Alten Wipperfürther Straße wurden eine Gemeinschaftsgrundschule (GGS Ahl Wipp) und eine katholische Grundschule (KGS) eingerichtet.
Wieder stiegen die Schülerzahlen an den Grundschulen Alte Wipperfürther Straße und die Raumnot begann von neuem. Die Stadtverwaltung kaufte 1974 ein benachbartes Grundstück. Wegen umfangreicher Bau- und Renovierungsarbeiten wurden die Grundschulen im Schuljahr 1975 / 76 ausgelagert: Die ersten Schulklassen in die Hauptschule Wuppertaler Straße, die zweiten bis vierten Klassen wurden im Buspendelverkehr zur Schule Neufelder Straße in Holweide gefahren.
Walter Blickhäuser (Leiter der GGS), der 1989 verstarb, vermerkte in der Schulchronik: „Kinder, Lehrer und Eltern freuen sich auf ihre alte Schule im neuen Gewand.“
Im Frühjahr 1989 gründet sich der „Verein für Freunde und Förderer der katholischen Grundschule Alte Wipperfürther Straße“. Der Förderverein der GGS wird im Herbst 1990 gegründet und nennt sich heute „Förderverein Ahl Wipp e. V.“
Ende 1991 wurde an der KGS ein Schulchor gegründet.
Im November 1992 nahm die KGS den Namen „Sankt – Mauritius – Schule“ an.
Der Neubau an der Alten Wipperfürther Straße wurde 1998 feierlich eröffnet.
Im Jahr 2007 wurden die beiden Grundschulen offene Ganztagsschulen.
Für noch nicht schulpflichtigen Buchheimer Kinder wurden auch Einrichtungen geschaffen.
Im „Bericht über die Verwaltung … der Stadt Mülheim am Rhein von 1901 – 1906 steht, dass: die katholische Vereinigung für soziale Wohlfahrtseinrichtungen am 1. Oktober 1901 eine Bewahrschule in Buchheim, Alte Wipperfürther Straße 66 / 68 mit 100 Kleinkindern eröffnete. Im Jahr 1906 betreute sie in Buchheim 65 Kinder, vier Jahre später 85. Die evangelische Kirche errichtete 1904 eine Kleinkinder – Bewahrschule an der Berliner Straße.
Heutige Kindertagesstätten (Kita) in Buchheim sind:
- Städtische Kita, Malteserstraße 20, 51 065 Köln
- Städtische Kita Johanniterstraße 58 / Dellbrücker Straße , 51 067 Köln
- Städtische Kita Am Steinbergs Weiher 14, 51 067 Köln
- Städtische Kita Herler Ring 2, 51 067 Köln
- Römisch – katholische Kita St. Mauritius, Caumannsstraße 14 / Guilleaumestraße, 51 065 Köln
- Römisch – katholische Kita An St. Theresia 8, 51 067 Köln
- Evangelische Kita Stegwiese 41 / Wuppertaler Straße, 51 067 Köln
- Buchheimer Kinder e. V., Dellbrücker Straße 17, 51 067 Köln
- Kita, Dellbrücker Straße 51, 51 067 Köln
- Kita von Köln Kitas GmbH, Klein Herl 13 / Gauweg, 51 067 Köln
Kinder aus Buchheim, die weiterführende Schulen besuchen wollten (viele werden es nicht gewesen sein), mussten nach Mülheim gehen.
Allerdings ist das Johann – Gottfried – Herder – Gymnasium aus einem alten Mülheimer Gymnasium hervorgegangen.
Im Jahre 1830 entstand in der Mülheimer Adamsstraße die erste „Höhere Bürgerschule“ (Realschule), die von Jungen und Mädchen besucht wurde. Später wurde die Schule ein Gymnasium mit Realschule. Aus der Kurzchronik des Johann – Gottfried – Herder – Gymnasiums: „Jahr 1912 Aufspaltung in das „städtische Reformrealgymnasium“ und das „staatliche humanistische Gymnasium“, das heutige Hölderlin - Gymnasium. Etwa 1920 Umwandlung des Realgymnasiums Mülheim in ein „neusprachliches Gymnasium“ (Schwerpunktfächern Englisch und Französisch).“ Von 1933 bis 1945 erfolgte die Differenzierung seiner Oberstufe in einen neusprachlichen und einen mathematisch – naturwissenschaftlichen Bereich.“ Die Zunahme der Schülerzahlen nach dem zweiten Weltkrieg führte dazu, dass der Kölner Stadtrat 1955 u. a. beschloss, in Buchheim ein neusprachliches Gymnasium mit den Fremdsprachen Englisch, Latein und Französisch zu errichten.
Nach den Osterferien 1956 begann das neusprachliche Gymnasium mit zwei Sexten (5. Klasse / 71 Schüler) im
Gebäude des mathematisch - naturwissenschaftlichen Gymnasiums (heute Rheingymnasium), Düsseldorfer Straße 13. Da der Neubau noch in den Vorplanungen steckte, musste das neusprachliche Gymnasium
im Januar 1958 nach Kalk in die Falkensteinstraße ziehen.
Weiter aus der Kurzchronik: „1. Sept. 1962 Unter Führung der Klassenlehrer marschieren die 16 Klassen von dem Behelfsgebäude in Kalk nach Buchheim, um das fertig gestellte
Schulgebäude zu beziehen.“
Kurze Zeit drauf wurde das neue Gymnasium nach dem deutschen Dichter und Theologen Johann Gottfried Herder benannt.
Berufsbildende Schulen
Die katholische Vereinigung für soziale Wohlfahrtseinrichtungen errichtete im Oktober 1902 in der Alte Wipperfürther Straße 66 / 68 eine Handarbeits- und Bügelschule. (Haushaltungsschule für schulentlassene Mädchen) Die Anzahl der unterrichteten Mädchen stieg von 7 (1902 / 03) auf 12 (1905 / 06).
Kaufmännische Ausbildung
Aus der Festschrift 1965 – 2015 – 50 Jahre EGB: „Gründung des bis heute jüngsten Berufskollegs mit
kaufmännischen Bildungsgängen. Die Kaufmännische Schule VII startet mit Einzelhandel, Bürokaufleuten, Postjungboten, Steuerfachangestellten und Handelsschule und muss den Unterricht in fünf
verschiedenen Standorten innerhalb Kölns durchführen.“
Das Richtfest der Schule wird 1968 an der Beuthener Straße gefeiert.
1970 wird das Schulgebäude bezogen. Der Eingang liegt an der Modemannstraße, die nach einem ehemaligen Volksschullehrer von der Alten Wipperfürther Straße benannt wurde. Das Berufskolleg wird
1999 nach dem ehemaligen Direktor des Seminars für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln in „Erich – Gutenberg – Berufskolleg“ umbenannt.
Schulzentrum Dialog
Am 6.8.2007 wird das deutsch – türkische Privatgymnasium Dialog gegründet, nachdem die Bezirksregierung Köln die Genehmigung erteilt hat. Der Trägerverein ist der Deutsch – Türkische Akademikerbund (DTAB). Die Räume im ehemaligen Arbeitsamt werden bezogen. Die Europamedaille wurde der Schule am 18.4.2008 verliehen.
Zwei Jahre später wird es umbenannt in Gymnasium Dialog.
Da die Räumlichkeiten zu gering waren, wurde ein Anbau neugebaut.
Zusätzlich wurde noch eine Realschule eingerichtet.
Das Schulzentrum Dialog wird 2017 in Schulzentrum Buchheim umbenannt und besteht aus dem Ferdinand – Franz – Wallraf – Gymnasium (benannt nach dem Kölner Mathematiker und Theologen) und der Werner – Heisenberg – Realschule (benannt nach dem deutschen Physiker).
(GP)
Einige Straßen und Wege, die bereits vor 1900
existierten.
Alte Wipperfürther Straße
Von Deutz führte spätestens seit dem Mittelalter eine Straße nach Wipperfürth. Auf Grund neuzeitlicher Bebauungen wurde die Straße häufig unterbrochen und die Teilstücke wurden umbenannt. Einige heutige Straßennamen in dem alten Verlauf sind: Gummersbacher Straße (Deutz) – Wippertürther Straße (Kalk) – Kopernikusstraße (Buchforst) – Alte Wipperfürther Straße – Wuppertaler Straße (bis 21.3.1967 Bestandteil der Alten Wipperfürther Straße) – Herler Ring – (alle drei in Buchheim) und die Wichheimer Straße (Buchheim, Holweide) und weiter etwa wie die Bergisch Gladbacher Straße (Buchheim, Holweide, Dellbrück).
Von 1938 bis 1945 hieß die Alte Wipperfürther Straße Braunauer Straße.
Die Frankfurter Straße führt über Altenkirchen nach Frankfurt am Main und entstand im Mittelalter zur Umgehung der zahlreichen Zollstätten am Rhein.
Sie war eine Handels- und Heerstraße. Der heutige Verlauf ab der Heidelberger Straße Richtung Porz wurde erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begradigt.
Die Kirchgasse hat seit mindestens 1678 ihren Namen, da sie von dem alten Dorf Buchheim zur alten Pfarrkirche Sankt Mauritius Kirche führt. Überreste
stehen heute noch auf dem Friedhof an der Sonderburger Straße.
Die Herler Straße führte ursprünglich von Mülheim am Dorf Buchheim vorbei nach Haus Herl. Schon 1678 wird sie erwähnt. Das Mülheimer Teilstück heißt heute Steinkopfstraße.
Die Trennung erfolgte durch die neue Eisenbahntrasse, als sich die Reichsbahn aus finanziellen Gründen
weigerte, eine Brücke zu bauen. Der Stadt Mülheim war eine Beteiligung zu teuer.
Der ursprüngliche Teil der Wichheimer Straße führte vom
heutigen Herler Ring an der Wichheimer Mühle vorbei durch die Gemarkung Wichheim und hieß bis 1865 Mühlenweg. Der Teil der Wichheimer Straße zwischen Bergisch Gladbacher Straße und Herler Ring
wurde später gebaut und gehörte früher zur Äußeren Ringstraße, die die Fortanlagen verband.
Die Dückergasse gibt es seit langer Zeit. Sie führt über das
Anwesen von Peter Dücker.
Straßen, die nach Personen benannt wurden, die in Buchheim gelebt und hier gewirkt haben.
Caumannsstraße
Der katholische Pfarrer Johann Hubert Caumanns (1825 -
1904) war von 1852 - 1863 in Mülheim als Kaplan und kam später als Pfarrer wieder. Am 4. Juni 1894 legte er den Grundstein für die Sankt Mauritiuskirche.
Elisabeth -Schäfer - Weg
Elisabeth Schäfer, geb. Kierdorf (1896 - 1973) war
1945 Gründungsmitglied der CDU Buchheims, Mitglied im Kirchenvorstand und saß im Rat der Stadt Köln von 1946 - 1956. Sie wurde für Ihren Einsatz auch "Mutter Buchheims" genannt. Ihr letzter
Wohnsitz war in der Deutschordensstraße.
Göddestraße
Barthel Gödde (1871 – 1945) war Schreinermeister in
der Herler Straße und Stadtverordneter der Stadt Mülheim am Rhein (1901) und später auch Stadtverordneter in Köln (Begründer des Sportausschusses) sowie Vertreter des Turngaus Köln. Er wurde auch
der "Kölner Turnvater" genannt. 1927 setzte er sich dafür ein, dass das frühere Zwischenwerk XIa einschließlich des anschließenden Geländes von Sport- und Turnverein genutzt werden konnte. Für
seine Verdienste wurde er Ehrenmitglied des Mülheimer Turnvereins von 1850. Die Geschäftsstelle des MTV (Turnerheim) wurde nach ihm benannt.
Guilleaumestraße
Die Industriellenfamilie Guilleaume baute einen der
größten Industriebetriebe des Rheinlandes auf. Im Mülheimer „Carlswerke Felten & Guilleaume“ (F & G) arbeiteten sehr viele Buchheimer. An der Alten Wipperfürther und Herler Straße standen
bis vor wenigen Jahren noch Häuser der Mitarbeiter von F & G.
Hermann - Kunz - Straße
Hermann Kunz (1830 – 1913) Inhaber der früheren Fabrik
Stöcker & Kunz, die feuerfeste Erzeugnisse herstellte. Die Firma erstreckte sich über den Siedlungsbereich bis zur Dellbrücker Straße / Ackerstraße. Hermann Kunz war als Industrieller am
wirtschaftlichen Aufschwung Mülheims beteiligt. Er unterstützte u.a. den Bau der Lutherkirche.
Johannes - Stumpf - Straße
Johannes Stumpf (1862 – 1936) stammte aus Wichheim, wo
sein Vater einen Mühlenbaubetrieb hatte. Er lehrte als Professor an der Technischen Universität in Berlin tätig und entwickelte 1908 die Gleichstromdampfmaschine.
Heinrich Modemann (1845 – 1928), Sohn des
Schreinermeisters Heinrich Joseph Modemann (+ 1877), war seit 1866 Lehrer in Buchheim. 1874 wurde er zum Hauptlehrer (Rektor) für den Knaben- und Mädchenbereich berufen. Er war von 1875 - 1889
Chorleiter vom Männer
Gesangs Verein 1865 Eintracht Buchheim.
1919 geht er in Ruhestand. Sein Sohn Matthias wurde Bildhauer und schuf die Pieta der Mauritiuskirche.
Steeger Straße und Stegwiese
Tillman Steeg war im 17. Jh. ein bedeutender
Grundbesitzer in Mülheim
Alte Flurbezeichnung: Steeger Wiesen. Die Bezeichnung Steeger Weg erscheint bereits 1678.
Anfänge der Schienenwege
Die erste Eisenbahn in unserer Gegend, die Cöln – Mindener (später Köln – Mindener) Linie (CME) wurde wie fast alle früheren Strecken, von einer AG gebaut und 1845 eröffnet. Sie führte durch Mülheim und hatte ihren Bahnhof in Höhe der heutigen Stadtbahnhaltestelle Wiener Platz von 1866 an. Von 1868 führt die Eisenbahnstrecke von Deutz über Mülheim am Rhein – Opladen und Solingen zur Bahnstation Gruiten an der Düssel (seit 1975 zur Gemeinde Haan) durch die Bergisch - Märkische Eisenbahngesellschaft (BME). Dort besteht bereits seit 1838 die Verbindung von Düsseldorf nach Elberfeld (heute Wuppertal). Diese Strecke wurde durch die, 1835 gegründete Düsseldorf – Elberfelder Eisenbahn - Gesellschaft betrieben.
Nach Planungen aus dem Jahre 1863 wurde am o1.12.1868 von der BME die Strecke von Mülheim a. Rhein nach (Bergisch ) Gladbach [das Gretchen] eröffnet und in den folgenden Jahren immer wieder
verlängert bis sie schließlich bis nach Lindlar führte. Eine geplante Weiterführung nach Wipperfürth wurde nicht ausgeführt.
Im Jahr 1874 wurde die Strecke Speldorf (heute zu Mülheim a. d. Ruhr) – Düsseldorf-Eller – Opladen (heute zu Leverkusen) – Mülheim a. Rhein - Troisdorf – Oberkassel (heute Bonn) - Neuwied - Niederlahnstein durch die Rheinische Eisenbahn Gesellschaft (RhE) entlang des Parallelweges (heute Ackerstraße) in Betrieb genommen. Bahnschranken gab es an der (Bergisch) Gladbacher, Dellbrücker und Frankfurter Straße. Seit 1886 wurde die Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt.
Da Mülheim immer größer wurde, musste die 1848 eröffnete Strecke der Cöln - Mindener Eisenbahnstrecke aus
der auch hochwassergefährdeten Strecke in Mülheim am Rhein Richtung Buchheim, verlegt werden. Hierbei wurde die Eisenbahntrasse neben die bereits bestehende Güterzugstrecke auf einen Damm
höher gelegt. In diesem Zusammenhang wurde der Bahnhof Mülheim am Rhein (- Buchheim) in Betrieb genommen.
Die Eisenbahnverwaltung macht 1891 den Vorschlag, den neuen Bahnhof an der Montanusstraße in „Mülheim a. Rh. – Buchheim“ zu
benennen. Dies wurde von der städtischen Verwaltung Mülheim abgelehnt. In dem Bericht der Verwaltung Kapitel I Allgemeines steht: „Das Verkehrswesen hat eine bedeutende Verbesserung erfahren.“
Und weiter: „Am 30. Juni 1909, nach Abfahrt des letzten Zuges, wurde der alte Bahnhof Mülheim für den Personen=, Gepäck= und Expressgutverkehr geschlossen und für diesen Verkehr der an der
Frankfurterstraße gelegene neue Bahnhof eröffnet. Damit ist einem längst hervorgetretenen Verkehrsbedürfnisse Rechnung getragen, nicht allein in Bezug auf den Reise= und Güterverkehr, sondern vor
allem in Hinblick auf den Straßenverkehr; bildete doch die früher das Weichbild der Stadt durchziehende Bahnlinie, welche fast alle Hauptstraßen kreuzte, ein äußerst unangenehmes
Verkehrshindernis.“
IX. Verkehrswesen 1. Staatseisenbahn: „Die im vorigen Bericht beschriebenen Arbeiten zur Verlegung der Staatsbahn, wurden im Jahre 1909 nach sechsjähriger Dauer beendigt und am 1. Juli 1909
konnte der neue Personenbahnhof an der Montanusstraße dem Verkehr übergeben werden. Vor dem Empfangsgebäude ist durch Erweiterung der Montanusstraße … ein Platz entstanden. Die vorhandenen Bäume
… und die Baumgruppen auf dem Gartengrundstück des alten Rheinischen Bahnhofs wurden möglichst erhalten, sodass die Gegend beim Empfangsgebäude das Gepräge einer fertigen Anlage
erhielt.
Die Genehmigung für den Bau einer Kleinbahn von Mülheim über die (Bergisch) Gladbacher Straße nach Bergisch Gladbach und weiter nach Herrenstrunden erfolgte 1897.
Die Stadt Cöln beantragt 1901 bei der preußischen Regierung die Anlage einer Kleinbahn von Cöln über Buchheim nach Thielenbruch.
Durch den Bau, der durch die Verlegung der Staatseisenbahn seit 1903 erforderlich wurde, werden die Straßenunterführungen (Bergisch) Gladbacher Straße, Frankfurter Straße, Luisenstraße (heute Sonderburger Straße) und Weißenburger Straße (heute Heidelberger Straße) begonnen. Die Unterführung der Herler Straße (auf Mülheimer Seite heute Steinkopfstraße) wird wegen der hohen Kosten von 500.000 Mark abgelehnt.
Im gleichen Jahr wird die Straßenbahnstrecke (Mülheimer) Freiheitsstraße - Danzierstraße – (Bergisch) Gladbacher Straße durch die
Mülheimer Kleinbahn (MKB) eröffnet. Vorarbeiten für die Straßenbahnstrecken Mülheim, bzw. Cöln - Deutz - Buchheim nach (Bergisch) Gladbach beginnen.
Am 12. Dezember 1906 wurde die Kleinbahn Mülheim auf der Strecke von der Wichheimer Straße über die Bergisch Gladbacher Straße nach Holweide
(Linie D - grün/weiß) eröffnet und die der Strecke Cöln (Dom / Hauptbahnhof) - Buchheimer Weg - Weißenburger Straße (vormals Deutz - Buchheimer Weg, heute
Karlsruher / Heidelberger Straße) - Buchheim, Frankfurter Straße (Buchheimer Hof) - Ringstraße - Holweide - Dellbrück – Bergisch Gladbach (Linie C -
gelb/weiß) und anschließender Elektrifizierung. Beide Strecken waren eingleisig.
Am 1. Mai 1909 wird die Kleinbahnstrecke Mülheim - Buchheim - Höhenberg durch die MKB
eröffnet. [Der nördliche und größte Teil von Höhenberg gehörte bis zum 31.3.1927 zu
Buchheim.]
Die Vorortstrecke von Köln nach Bergisch Gladbach ist
die meistbenutzte Vorortstrecke und wird 1927 im Bereich Buchheim – Holweide zweigleisig ausgebaut. Änderungen der Bezeichnungen der Vorortlinien am 16.10.1933: .
Linie G von Köln, Heumarkt, über Buchforst - Buchheim nach Bergisch Gladbach,
Linie T von Köln, Adolf - Hitler-Platz (Ebertplatz) über Mülheimer Brücke weiter die Bergisch Gladbacher Straße nach Thielenbruch
(sonntags bis Bergisch Gladbach).
Auf Grund der Kriegseinwirkungen wird im März 1945 der
Straßenbahnbetrieb eingestellt. Kurz darauf wird der Streckenverkehr in Teilabschnitten von Thielenbruch aus in Betrieb genommen. Etwa ein Jahr später war die Strecke von Deutz über Buchheim bis
Bergisch Gladbach befahrbar.
Heute fährt die Linie 3 die Strecke bis Thielenbruch.
Impressum:
Geschichtswerkstatt Buchheim
c/o Buchheimer Selbsthilfe e. V.
Dellbrücker Straße 17, 51 067 Köln
Dr. Eder, Christian, Koßmann, Hans Joachim, Pröhl, Günter, Dr. Tröger, Gert
Druck:
Dünnwalder Buch- und Offset – Druckerei August Brathuhn GmbH
Odenthaler Straße 11, 51 069 Köln
Druck mit finanzieller Unterstützung der Bezirksvertretung Mülheim, den Inserenten und der Verfasser.
Die Broschüre wird kostenlos verteilt. (Sofern noch vorhanden.)
2018