St. Hubertus Schützengilde Köln - Buchheim

Aus "Fenster in eine vergangene Zeit - Buchheim im Mittelalter und im 19.  / 20. Jahrhundert" von der Geschichtswerkstatt Buchheim.

 

Sankt Hubertus Schützengilde Köln – Buchheim e. V.
          Köln –Mülheim 1895         Köln – Buchheim 1926

 

Am 15.12.1926 wurde die Schützenbruderschaft unter dem Namen Schützenverein Köln – Mülheim 1926 von zehn Herren in Köln – Mülheim im Casino auf der Mülheimer Freiheit gegründet.

                                                   

                                      
Abb. 1  Abzeichen der Sankt Hubertus Schützengilde Köln – Buchheim 1926

 

Bis zum Ende des Jahres erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 22 aktive und 24 inaktive Mitglieder. Am 10.4.1927 war das erste Eröffnungsschießen auf den Scheibenschießständen der Schützengesellschaft Mülheimer Schießclub 1895 an der Bergisch Gladbacher Straße. Das erste Schützenfest wurde am 28.8.1927 gefeiert. Das Schießen fand wiederum beim Mülheimer Schießclub 1895 statt. Der erste Festzug ging von der Frankfurter über die Monatus= zur Bergisch Gladbacher Straße zum Festplatz des Mülheimer Schießclub 1895. Sechs Schützen= und vier Ortsvereine nahmen an dem Festzug teil. Die Krönung fand in der Casino – Gesellschaft an der Mülheimer Freiheit statt.

Das zweite Schützenfest mit Fahnenweihe fand am 2. – 3. und 8.9. 1928 statt.
Die neue und erste Fahne wurde in der römisch – katholischen Rektoratskirche in der Elisabeth – Breuer – Straße während eines festlichen Hochamtes geweiht.

Die Beliebtheit bei der Bevölkerung und das gute Ansehen machte den Verein schnell in der Öffentlichkeit bekannt, so dass beim zweiten Festumzug
23 Schützen- und Ortsvereine teilnahmen. U. a. nahmen folgende Vereine teil:
St. Sebastianus – Bürger – Schützenbruderschaft Mülheim am Rhein e. V.  1435
Schützengesellschaft Mülheimer Schießclub 1895,         
Schützengesellschaft Holweide         
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Köln – Stammheim e. V. gegr. vor 1594
St. Sebastianus – Schützenbruderschaft Köln – Flittard e. V. gegr. 1594          
Reitergruppe des Kutschervereins Köln – Mülheim,       
Garde – Verein Köln – Mülheim von 1881,
Kameradschaftlicher Kriegerverein Köln – Mülheim von 1888
Marine – Verein Köln – Mülheim,     
Cäcilien – Verein Köln – Mülheim,   
Männer – Gesang – Verein Sängerbund Köln – Mülheim von 1870   
Turngemeinde Mülheim am Rhein von 1879 e. V.          
Mülheimer Männerquartett von 1884
Verein ehemaliger Pioniere      
Elisabeth – Kirchenchor.

Das dritte Schützenfest mit Einweihung des ersten eigenen Schießstandes im Restaurant Gartenanlage Rheinberg in der Mülheimer Freiheit fand vom 24.- 26. und 31. August 1929 statt. Die Einweihung war mit einem großen Feuerwerk verbunden. An dem großen Festumzug, der wegen starken Regens 30 Minuten später losging, beteiligten sich zwölf Schützen- und eine große Anzahl Ortsvereine.          

 


Abb. 2 - Königskutsche 1957 - Foto: E. O.

 

Das vierte Schützenfest fand am 13. 14. und 19.7.1930 wurde auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage und größer werdenden Arbeitslosigkeit in kleinerem Rahmen gefeiert. Die kameradschaftliche Zusammengehörigkeit war sehr gut und die Beteiligung an dem Schießbetrieb rege. Vom 20.7. bis 30.8.1930 fand das 19. Bundesschießen in Köln statt, bei den auch Schützen der Hubertus Schützen Preise errangen.    

Im Juli 1931 wurde das Schützenfest in einem angepassten Rahmen durchgeführt. Beim Fest- und Krönungsball wurde ein Reingewinn von
RM 58,60 erwirtschaftet.

Auf Grund der wirtschaftlichen Gesamtverhältnisse wurde 1932 von einem Festumzug abgesehen und das Schießen fand in einem kleinen Rahmen statt.

Im Folgejahr wurde das Gesellschafts- und Königsschießen nur in kleinem Kreis statt.

Das Jahr 1934 war ein wichtigstes Jahr in der bisherigen Geschichte. Da 60 % aller Mitglieder des Vereins in Buchheim wohnen, wird der Standort von Mülheim nach Buchheim verlegt. In diesem Jahr baut der Verein einen neuen Schießstand hinter der Gaststätte Hackenbroich, Frankfurter Straße. In diesem Haus ist heute das Restaurant „Zum Buchheimer Kreuz“. Der Vereinsname wird in Schützengilde Köln – Buchheim 1926 e. V. geändert und der Festzug geht zum ersten Mal durch Buchheim.  

Da der Schießstand an der Gaststätte Hackenbroich nur einen Halbhochstand (Sternen- und Vogelschießen) hat, wurde eine Erweiterung an der Tempelherrenstraße / Kniprodestraße geplant, bei der auch Aufenthaltsräume gebaut werden sollen.

Im Jahr 1936, zum 10 – jährigen Jubiläum, werden mit Spenden und eigenen Mitteln eine neue 50 m – Bahn durch Eigenleistung in einem Jahr gebaut. Die neue Schießanlage und die Aufenthaltsräume sind vorbildlich.

Die Einweihung der neuen Schießanlage fand am 10.9.1937 statt. Der erste Schuss gab der damalige Polizei Obermeister vom 22. Polizei – Revier ab. Anschließend wurde zwei Tage gefeiert.

Im Protokoll vom 24. Juli 1938 wurde die gute Zusammenarbeit zwischen den Vertretern der Schützengilde, des Männergesangvereins Eintracht Buchheim, des Fußballverein Germania Mülheim, des Schießclubs von 1907 und des Vereins Heimatpflege Buchheim zum Gelingen der Buchheimer Kirmes und Schützenfest bestätigt.

 

Zu Beginn des Jahres 1939 hat die Schützengilde 31 aktive und 12 inaktive Mitglieder, Das Schützenfest wurde erstmals im Mai und zwar vom 7. bis 13. gefeiert.

Auf Grund des zweiten Weltkrieges konnte 1940 das Schützenfest, da bereits viele zur Wehrmacht eingezogen waren, nur im kleinen Kreis gefeiert werden. Der Festzug bewegte sich unter Teilnahme einiger Nachbarvereine vom Vereinslokal Laufenberg zum Schießstand.

 

 
Abb. 3  Vereinslokal Laufenberg „Zum weissen Pferdchen“ an der Frankfurter Straße

 

In den darauffolgenden Jahren fand kein Schützenfest mehr statt. Für Mitglieder und Gönner wurde 1941 ein Preisschießen veranstaltet. Auch eine Herrentour nach Leichlingen musste ausfallen.

Im Geschäftsbericht für 1942 wird vermerkt, dass 50 % aller Schützen zur Wehrmacht eingezogen sind und die übrigen meist durch Sonntagsarbeit verhindert sind.  

Zwölf aktive Schützen gab es noch im Jahr 1943 und 1944 wurde der Schießstand zerstört. Treffen sind nur noch in kleinen Kreis und selten möglich.

Nach Ende des zweiten Weltkriegs versuchten 1947 der frühere Schriftführer mit dem damaligen Ehrenvorsitzenden der Schützengilde das Vereinsleben wieder in Gang zu bringen.

Im darauffolgenden Jahr wurde die Schützengilde wieder neu organisiert und trat dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft bei.

Das erste Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg fand 1949 statt. Der frühere Vorsitzende war aus der Evakuierung zurück und hat die Königskette mitgebracht, die er in der sowjetischen Besatzungszone vergraben hatte.

Bereits im nächsten Jahr konnte eine Jungschützengruppe mit 45 jungen Männern gegründet werden. Die Schießwettbewerbe fanden auf einem provisorischen Gelände statt. Es wurde auf der Alten Wipperfürther Straße aus dem Wohnzimmerfenster des damaligen Kommandeurs in den dazugehörigen Garten geschossen.

Seit 1950 werden die Jungschützenkönige ermittelt.

Bereits 1952 konnte ein erster Schießstand im Garten der Gaststätte „Zum Pool“, Frankfurter Straße 98. genutzt werden. Die Schützengilde wächst auf 98 Mitglieder an. 

Ein Jahr später verlegt die Schützengilde den Festplatz auf das Gelände der Klöckner – Humboldt – Deutz AG (heute Kattowitzer / Gleiwitzer Straße) an der Frankfurter Straße. 

Seit 1955 suchte die Schützengilde nach einem geeigneten Gelände für eine Schießsportanlage und Schützenheim. Seitens der Stadtverwaltung Köln gab es nur Vertröstungen und Verhandlungen. Nach langen Verhandlungen stellte der Gutsbesitzer von Haus Her1 1960 ein großes Gelände zur Verfügung. Der Schießstand und die Schützenhalle wurden neu errichtet. Ein Jahr später konnte das Georg – Schlaghecken – Heim mit Anlage eingeweiht werden.

In den folgenden Jahren wurden viele Erfolge „erschossen“.

Im Jahr 1965 vereinigten sich die Schützengilde Köln – Buchheim und die Schützengesellschaft St. Engelbert Bruderschaft 1895 Köln – Mülheim (bis 1958 Schießclub 1895 Mülheim) zur  
„Schützengilde Köln – Buchheim e. V.       
Bruderschaft         
Köln – Mülheim 1895 Köln – Buchheim 1926“.   

Der Schützenkönig der Hubertus Schützen von 1967 wird erster Bezirkskönig der Schützengilde.  

 


Abb. 4  Blick auf den ehemaligen Festplatz zu Beginn der Bauarbeiten für die Wohnhäuser an Kattowitzer und Gleiwitzer Straße – Foto: G. Pröhl

Wieder muss ein neuer Festplatz her. 1969 kündigte die KHD AG an, dass das bisher zur Verfügung gestellte Grundstück für eine Wohnbebauung benötigt wird und bereits jetzt schon als Abstellplatz benutzt wird. Als Ersatz wird auf die gegenüberliegende Seite der KVB – Straßenbahnstrecke hingewiesen. Auch dieses Gelände an der Arnsberger Straße gehörte der KHD AG und muss noch aufgefüllt werden. Die Hubertus Schützengilde, das Kirmesgeloog und der Bürger- und Heimatverein erklärten ihr Einverständnis. [1]

Im Jahr 1971 wird bei den Hubertus Schützen Buchheim der erste Tellkönig und 1974 der erste Bürgerkönig ermittelt. Kurz darauf im Jahr 1976 folgt die erste Bürgerkönigin.   

Zum ersten Mal wurde 1977 die erste Jungschützenkönigin ermittelt.

Der Schützenkönig von 1979 wird erster Stadtkönig der Schützengilde.

1982 wird der erste Schülerprinz ermittelt und ihm folgte 1984 die erste Schülerprinzessin. Der Schülerprinz von 1983 wird der erste Stadtschülerprinz der Schützengilde.  

Im Jahr 1990 wird nach bereits zwei erfolgreichen Jahren der erste Schützenkaiser ermittelt.

Seit 1998 dürfen auch weibliche Erwachsene aktive Schützen werden und im selben Jahr wurde der erste Tellkaiser ermittelt. 

Das Jahr 2000 bescherte den Hubertus Schützen Buchheim die erste Bezirksjungschützenkönigin und den ersten Schützenkaiser, sowie die erste Stadtbürgerkönigin.

Auch das Jahr 2002 wird durch die erste Schülerkaiserin und den ersten Bürgerkaiser gekrönt.

Die erste Jungschützenkaiserin wird 2004 ermittelt, die anschließend auch noch Bezirksjungschützenkönigin wird.

Auch in 2005 konnten die Hubertus Schützen wieder einen Stadtkönig stellen.

Die Zulassung von Frauen zum aktiven Schützenwesen zeigt 2006 die ersten Früchte, in dem die erste Schützenkönigin ermittelt wurde und bereits ein weiteres Jahr darauf gibt es auch eine Tellkönigin. Im selben Jahr wird mit 20 Jahren ein junger Mann der jüngste Bürgerkönig.

Im Jahr 2011 wird der erste Schülerkaiser und der erste Bambiniprinz ermittelt und der Bambiniprinz der Hubertus Schützen von 2012 wird erster Bezirksbambiniprinz.     

 

Abb. 5  Schützenparade am 20. Mai 2012 auf der Alten Wipperfürther Straße
 Foto G. Pröhl


Die erste Schützenkaiserin wird im Jahr 2013 ermittelt und im gleichen Jahr wird die Bürgerkönigin Stadtbürgerkönigin.

Im Jahr 2015 haben die Hubertus Schützen ihre erste Bürgerkaiserin.

Die Sankt Hubertus Schützengilde Köln – Buchheim, die als erste das Schützenjahr mit ihrem Schützenfest beginnen, konnten 2020 wegen der Corona – Pandemie keine Veranstaltung durchführen.   

 

 

Marsch der Buchheimer Sankt Hubertus Schützen          
Text und Musik von Hans Brandt

Fahnen weh’n, Musik erschallt, die Straßen sind geschmückt,  
rechts und links steht Jung und Alt so froh und hochbeglückt.  
denn mit Pauken und Trompeten sind wir Schützen angetreten
und keiner bleibt in seinem Nest, denn wir feiern Schützenfest.         

Durch die Straße zieh’n wir dann in unserem grünen Kleid,     
wie die Alten schon getan vor langer, langer Zeit.
Was ererbt wir von den Alten wollen hoch wir immer halten,   
und drum heraus aus eurem Nest, denn wir feiern Schützenfest.

 

Quellen:

-        Festschrift 2001 zum großen Schützen- und Volksfest der Sankt Hubertus Schützengilde Köln Buchheim e. V. – 75 Jahre
(Wilhelm Otten, Ehrenpräsident)

-        Festschriften von 2001 – 2019

-        [1] Schützen suchen einen neuen Festplatz im KStA vom 27.2.1969

 

     https://www.facebook.com/people/St-Hubertus-Sch%C3%BCtzengilde-K%C3%B6ln-Buchheim-1926-K%C3%B6ln-M%C3%BClheim-1895-eV/100067566472339/

 

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Zusammengestellt von Günter Pröhl
 

Bilder vom Schützeumzug 2013

Schützenkaiserpaar, Tellkönigspaar, Bürgerkönig

 

Bürgerkönig Günter Pröhl zwischen Buchheimer Schützen.

Warten auf die befreundeten Schützenvereine.