Rundgangerzählungen - Donnerstag, 9. Juli 2020

 

 

Der „geführten Spaziergang zur Historie Buchheims“ begann am Bahnhof Köln – Mülheim.

 

Er sollte eigentlich am 15. Mai stattfinden, weil an diesem Tag vor 910 Jahren Buchheim erstmals urkundlich erwähnt wurde. Durch die Corona – Schutzverordnung, konnte die die Stadtteilführung im Rahmen der Buchheimer Kulturtage nicht stattfinden.

Der Bahnhof der heute in Mülheim steht, stand zur Fertigstellung noch in Buchheim und die Reichsbahn wollte den Bahnhof „Mülheim am Rhein – Buchheim“ nennen. Mülheim gehörte damals noch nicht zu Köln und war eine eigenständige Großstadt. Der Stadtrat von Mülheim legte leider erfolgreich Beschwerde ein.

 

 

 

Auf Grund der Corona – Schutzverordnung konnten leider nur zehn Personen teilnehmen.

 

Die Straßennamen wurden im Vorbeigehen erklärt, die im Einzelnen jetzt nicht aufgeführt werden.

 

Nach einigen weiteren Erklärungen ging es durch Teile des Schleswig – Holstein - Viertels. Auf Grund der Eingemeindung nach Cöln wurde das Viertel „verkleinert“. Einige Straßennamen, die nach dem Deutsch – dänischen Krieg entstanden sind mussten umbenannt werden, weil diese bereits in Cöln bestanden.

 

Weiter ging es zum römisch – katholischen Friedhof an der Sonderburger Straße. Ein älterer Teilnehmer (HS) merkte an, dass der Friedhof zwischen der Sonderburger und der Holsteinstraße fast bis zur Graf – Adolf – Straße ging. 

 

Auf dem Friedhof angekommen ging es zur Friedhofskapelle. Die Friedhofskapelle besteht aus dem Chor der alten Sankt Mauritiuskirche, die evtl. schon vor dem 11. Jahrhundert bestand. Durch Kriegseinwirkungen und Verwahrlosung ist sie immer mehr verfallen. 1849 wurde die Ruine zur Friedhofskapelle hergerichtet.

 

Eine Teilnehmerin (CT) erklärte einige Ereignisse der alten Kirche und ein anderer (AS) über die heutigen Probleme wie Feuchtigkeit.

 

Auf dem Friedhof wurde sich die Priester Stele angesehen, auf der auch Hubertus Caumanns eingetragen ist, der sich als Dekan sehr für die neuen Sankt Mauritius Kirche eigesetzt hat. Auf der anderen Seite der Kapelle ist Grabstelle der Familie Keup, die unter anderem den Bau des Dreikönigshospitals finanzierte. Heute steht dort ein Seniorenheim. Nach dieser Familie ist auch die Keupstraße in Mülheim benannt.

 

Weiter ging es unter dem Eisenbahntunnel in den heute noch zu Buchheim gehörenden  Bereich. An der Arnsberger Straße wurde die Bodensenke gezeigt, in der der alte Buchheimer Hof stand, der 1784 bei dem großen Eisgang zerstört wurde.

 

Über die Frankfurter Straße ging es zu der Stelle an der der ein Jahr später fertiggesellte neue Buchheimer Hof stand. Bilder des Buchheimer Hofes aus den 1920er Jahren wurden dabei gezeigt und wie die Ruine 1944 aussah. Heute stehen dort die ACLA – Werke, deren alte Werkshalle nach den Kriegsschäden wieder fertiggestellt wurde. Die alte Halle steht unter Denkmalschutz.

 

Auf Grund des einsetzenden Regens wurde der Rundgang unterbrochen und abgekürzt.

 

Auf der Frankfurter Straße ging es zur Dückergasse, an deren Ecke das „Buchheimer Kreuz“ steht. Dieses Kreuz erinnert an die Goldene Hochzeit des damaligen Besitzers des Buchheimer Hofes.

 

Durch die Guilleaumestraße ging es an Häusern aus den 1920er Jahren und der Buchheimer Schule, die 1869 erbaut wurde.

 

Zum Abschluss vor der neuen Sankt Mauritius Kirche erzählte ein älterer Teilnehmer (AS), dass nach dem Krieg als die Kirche zerstört war, in der Kirche ein Provisorium errichtet wurde, in dem dann die Gottesdienste stattfanden.
Während der Umbauarbeiten wurden die Gottesdienste im Jugendheim abgehalten.

 

Für das Jugendheim haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Boden ausgehoben und die Fachfirmen dann die Facharbeiten (Fundament, Mauerwerk) durchgeführt. (AS)

 

Zum Schluss an der Ecke zur Caumannsstraße wurden noch alte Erinnerungen über das Kirmes Geloog (HJK), wie Hahnenkönig, Frühschoppen, sowie das Vereinshaus und andere Themen gesprochen.

 

In Buchheim kann man anonym wohnen oder sich auch in verschiedenen Vereinen betätigen. (CT)

 

Folgende Veränderungen wurden angesprochen:

 

-        Neuhinzugezogene haben nicht den Bezug zu Buchheim

 

-        Jüngere haben andere Interessen

 

-        Freundes- und Bekanntenkreise, die über Buchheim hinausgehen

 

-        Anderes Freizeitverhalten statt Kirmes einmal im Jahr, Freizeitpark wann man will und
Computerspiele.

 

Dies wurde eigentlich von allen Teilnehmern so bestätigt.

 

Für eine Wegstrecke von etwa 60 Minuten wurden genau drei Stunden gebraucht.

 

Siehe:  „Buchheim schreibt Geschichte“ unter: https://youtu.be/LzR64DN2M0I 

 

 

V. i. S. d. P.

 

Günter Pröhl
Geschichtswerkstatt Buchheim

 

Wer eine Führung durch Buchheim wünscht, wende sich bitte an ein Mitglied der Geschichtswerkstatt Buchheim.